Mehrere Schraubgläser stehen nebeneinander und sind mit buntem Gemüse gefüllt, darunter grüner Spargel, Karotten und Frühlingszwiebeln.

Die Lebensmittelretter.

Neo-Ökologie ist der prägende Megatrend unserer Zeit. Dazu gehören ein gesteigertes Umweltbewusstsein und das Streben nach Nachhaltigkeit, wobei dem achtsamen Umgang mit Nahrung eine wichtige Rolle zukommt. Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung erleben jahrhundertealte Küchenkünste wie Fermentieren, Dörren oder Einkochen ein fulminantes Comeback. Und mit dem richtigen Equipment ausgestattet, macht Lebensmittel retten auch noch richtig Spaß.

 

Das zentrale Motto für den nachhaltigen Konsum von morgen heißt „Zero Waste“. Dabei soll Müll nicht nur wiederverwertet oder recycelt, sondern erst gar nicht erzeugt werden. Der erste Gedanke gilt meist der Vermeidung von Verpackungsmüll. Mindestens genauso wichtig ist aber der Bereich Lebensmittel. Darin steckt enormes Potenzial, denn laut UN-Abfallindex werden in Haushalten, Restaurants und Geschäften rund 17 Prozent aller Lebensmittel verschwendet, sprich weggeworfen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Ernährung der Weltbevölkerung: Die Produktion von nicht konsumierten Nahrungsmitteln führt darüber hinaus zu unnötigen CO2-Emissionen, Biodiversitätsverlust sowie Land- und Wasserverbrauch.

Food Huggers

Vor diesem Hintergrund kämpfen derzeit zahlreiche Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung. In der Schweiz haben sich die „Food Ninjas“ unter dem Motto „Save Food, Fight Waste“ formiert, in den USA ist hingegen ReFED die federführende Organisation, um nur zwei Beispiele zu nennen. Außerdem gibt es in vielen Städten wie Frankfurt Foodsharing-Vereine, die noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne retten. Profi-Köch*innen nutzen ebenfalls ihre Bekanntheit, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Als einer der Vorreiter der Zero Waste-Bewegung in der Gastronomie gilt der Brite Douglas McMaster, der die Vision verfolgt, mit seinem Restaurant „Silo London“ komplett zirkulär zu arbeiten. Damit seine Gäste auch zu Hause Müll vermeiden können, hat McMaster die „Zero Waste Cooking School“ gegründet, die man auf Instagram, TikTok und YouTube besuchen kann. Auch immer mehr Hersteller, wie zum Beispiel Food Huggers und Pebbly, setzen auf Nachhaltigkeit und haben bei der Produktentwicklung die Abfallvermeidung im Blick.

„Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das wir alle in unseren eigenen Küchen angehen können. Bei Food Huggers glauben wir, dass der erste Schritt darin besteht, Lebensmittel effektiv zu lagern. Deshalb haben wir uns der Entwicklung von Tools verschrieben, mit denen man unkompliziert und unterhaltsam, ein Maximum an Frische und ein Minimum an Verschwendung erreichen kann.“ – Adrienne McNicholas, Co-Founder, Food Huggers

„Pebbly fördert abfallfreie Lösungen, indem unser Sortiment zu neuen Gewohnheiten für ein natürliches und verantwortungsvolles, tägliches Leben inspiriert. Wir wollen Wegbereiter eines verantwortungsvollen Konsums sein, der dazu anregt, nur das zu kaufen, was schön, nützlich und notwendig ist: nicht mehr und nicht weniger.“ – Petra Lenz, Sales und Marketing, Pebbly

 

Clever einkaufen

Ob in der Gastronomie oder zu Hause: Abfallvermeidung beginnt bereits vor dem Einkauf. Nachdem die Vorräte gecheckt sind, sollte man nur die wirklich benötigten Mengen besorgen und dabei auf saisonale und regionale Produkte setzen. XXL-Angebote locken zwar oft mit günstigen Preisen, kommen aber der Umwelt und auch uns teuer zu stehen, wenn die Hälfte auf dem Müll landet. Herzhaftes Brot, leckere Wurst oder aromatischen Käse kauft man am besten am Stück, da sie deutlich länger haltbar sind als ihre geschnittenen Pendants. Frischen Aufschnitt liefert jederzeit der Allesschneider „SKS850“ von Graef. Der designige Allrounder wartet als besonderes Extra mit einer integrierten Messerschublade aus Buchenholz auf. Der Stolz vieler Restaurantbesitzer ist die Schwungradmaschine „Volano“ von Berkel. Die ikonische Aufschnittmaschine, die auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken kann, zelebriert den Genuss mit dem perfekten Schnitt.

Graef
Berkel

Perfekt aufbewahren

Entscheidend für eine lange Haltbarkeit ist die optimale Lagerung der Lebensmittel. Milchprodukte, Fleisch und Wurst sowie Gemüse gehören in den Kühlschrank, wobei es aber Ausnahmen zu beachten gilt. Auberginen und Tomaten fühlen sich ebenso wie Kartoffeln und Kürbis oder exotische Früchte in der Kälte gar nicht wohl. Nudeln, Mehl, Tee und Co. sollten trocken und in gut verschließbaren Gefäßen gelagert werden. Die Auswahl an entsprechenden Boxen und Dosen aus den verschiedensten Materialien ist riesig. Clevere Lösungen für angeschnittenes Obst, Käse oder Wurst bietet das US-amerikanische Unternehmen Food Huggers mit seinen Silikon-Tools. So deckt beispielsweise der Avocado-Hugger eine übriggebliebene Avocado-Hälfte perfekt ab (siehe Bild oben).

1 Emailledose von Riess Emaille
2 Lackierte Weißblechdose von Eigenart
3 Vorratsdose aus Bio-Kunststoff von Koziol
4 Brotbox aus Stahl mit Bambusdeckel von Typhoon
5 Glasdose mit Silikondeckel von Lock & Lock
6 Edelstahl-Frischhaltebox mit Kunststoff-Deckel von Tramontina
7 Aus Glas oder Kunststoff: Frischhaltedosen von Mepal
8 Porzellandose mit Korkdeckel von Fiftyeight Products
9 Glasdosen von Titiz

Einfrieren und Vakuumieren

Die einfachste Methode Frisches haltbar zu machen ist das Einfrieren. Dazu braucht man nur die richtige Verpackung – Gefrierbeutel, -boxen oder -dosen und natürlich ein Gefriergerät. Ebenfalls sehr effektiv ist das Vakuumieren von Lebensmitteln. Mithilfe eines Vakuumiergerätes, wie zum Beispiel von FoodSaver®, wird die Luft aus dem Beutel abgesaugt, der danach mit einer oder mehreren Schweißnähten luftdicht versiegelt wird. Und schon sind Gemüse, Früchte, Fleisch und Fisch optimal verpackt und bereit zum Kühlen oder Tiefkühlen. Besonders appetitlich lässt sich vorgekochtes Essen oder Flüssiges in speziellen Vakuum-Behältern aufbewahren oder zum Picknick transportieren. Mit wenigen Zügen saugt die manuelle Vakuumpumpe die Luft aus den Dosen von Status. Ein grünes Ventil auf dem Deckel zeigt an, wann der richtige Vakuumdruck erreicht ist. Besonders praktisch: Mit der Datumsanzeige kann man entweder das Verfallsdatum der Lebensmittel markieren oder den Zeitpunkt der Lagerung.

FoodSaver
Status

Fermentieren und Dörren

Durch das stetig wachsende Bewusstsein für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit ist die jahrhundertealte Küchenkunst des Fermentierens zum modernen Food Hype geworden. Zurecht, denn das Fermentieren garantiert lange Haltbarkeit, bessere Bekömmlichkeit, viele Nährstoffe und einen besonderen Geschmack. Zum Fermentieren eigenen sich harte Gemüse wie Kohl, Bohnen, Wurzelgemüse, Kürbis oder Paprika. Weltweit bekannt sind Sauerkraut und das koreanische Nationalgericht Kimchi. Die Herstellung von Kimchi – „Kimjang“ genannt – steht sogar auf der Liste des immateriellen Weltkulturerbes. Mit dem Fermentier-Set von Gefu können selbst Ungeübte sofort mit dem Do-it-yourself starten. Es umfasst ein Fermentationsglas inklusive Deckel mit Ventil, ein Beschwerungsgewicht, einen Stößel zum Stampfen des Gemüses sowie eine Zange zum sauberen Arbeiten.

Gefu
Gastroback

Eine der ältesten Konservierungsmethoden ist das Dörren. Dabei wird den Lebensmitteln bei niedrigen Temperaturen das Wasser entzogen, sodass sich Bakterien und Pilze nicht vermehren können. Dörren kann man Früchte, Obst, Gemüse, Pilze und Kräuter, aber auch Fleisch und Fisch. Bekannt ist der portugiesische Bacalao – der Stockfisch ist Spezialität und Nationalgericht zugleich. Getrocknetes Fleisch wie Beef Jerky, der gut gewürzte Fleisch-Snack aus den USA, ist auf dem besten Weg zum neuen Power-Food. Während das Trocknen beziehungsweise Dörren an der frischen Luft oder im Backofen wegen der schwankenden Temperaturen oft problematisch ist, gelingt es mithilfe eines Dörrautomaten wie zum Beispiel von Gastroback kinderleicht.

Einkochen und Einlegen

Einmachen, Einkochen und Einlegen ist nur was für Großmütter? Im Gegenteil: Selbstgemachte Marmeladen, Konfitüren, Chutneys oder Säfte liegen voll im Trend. Da weiß man genau, welche Inhaltsstoffe sich in welchem Glas befinden. Ganz wichtig: Alle Utensilien und Behälter müssen vor dem Befüllen sauber und steril sein. Geeignete Gläser und Flaschen mit Deckel, Klammern, Bügel oder Schraubverschluss haben beispielsweise Dr. Oetker oder Kilner (siehe Titelbild) im Programm. Gute Dienste beim Marmeladekochen leistet der traditionelle Kupfertopf von de Buyer, da Kupfer zusätzlich antimikrobiell wirkt. Schnell und unkompliziert geht das Einlegen von Lebensmitteln. Hier sorgt die Flüssigkeit für Würze und macht den Inhalt haltbar, ohne dass dieser gekocht werden muss. Einlegen kann man in Essigsud, Salzlake, Öl oder Alkohol. Und mit frischen Kräutern und Gewürzen kommt eine individuelle Note dazu.

Dr. Oetker
de Buyer

Resteverwertung mit Fantasie

Wenn sich trotz bestem Einkaufs- und Aufbewahrungsmanagement ein bisschen organischer Abfall nicht vermeiden lässt, stehen praktische Komposteimer wie von Pebbly bereit, in denen man Biomüll sammeln kann. Viele Obst und Gemüseabfälle kann man jedoch zu Smoothies verarbeiten, Bananenschalen werden zu veganem Speck oder Kartoffelschalen zu leckeren Chips. Hier spricht man von „Re-use Food“. In diesen Kontext gehören auch der Nose-to-tail und Leafe-to-root-Ansatz, der vor allem in der gehobenen Gastronomie zum Motto wurde. „Genuss und Nachhaltigkeit können nicht nur gut miteinander einhergehen, sondern bedingen sich zunehmend. Nur ohne schlechtes Gewissen kann man schließlich auch wirklich genießen“, bringt es die Expertin Hanni Rützler in ihrem Food Report 2024 auf den Punkt. Der Ideenreichtum und die Erfindungskraft im Kampf gegen Food Waste sind grenzenlos, das lässt für die Zukunft hoffen. Am besten fangen wir gleich heute damit an!

Pebbly

Titelbild: Kilner