En belle Compagnie.
Tische wie gemalt.

Ein furios inszenierter Tisch gleicht einem Meistergemälde – üppig, emotional und mit Details, in die man sich leicht verliebt. So unbeschwert wie das flirrende Sonnenlicht der Impressionisten oder experimentell wie die Leinwand eines abstrakten Malers. Die neuen Trends laden dazu ein, ein gutes Lebensgefühl zu feiern. Wir zeigen Festtafeln, bei denen das Auge begeistert mitisst.

Auf Tuchfühlung
Man hört viel über die Sehnsucht nach wertiger Handwerksarbeit, nach etwas Greifbarem in unserer digitalen Welt. Natürliche Materialien, robuste Naturstoffe und Arrangements, die aus einer urigen Bauernstube stammen könnten, beschwören den Wert der Schlichtheit. Die neuen Festtische schöpfen voll aus guter Tradition und Trend. Vornehmes Grau, verwaschenes Blau und pastellige Pudertöne entfalten gemeinsam ihre ganze Stärke. Mattes Besteck rundet das stilvolle Laisser-faire ab. All das erinnert an barocke Stillleben, an eine sorgfältig komponierte Anordnung. Für die Maler war es eine Welt, die feierlich den Atem anhält. Ehrlich und ohne Gaukelei. Unsere Darlings: Premium Bone Porzellan – reinweiß oder mit dezent schimmernden Platinrand – kombiniert mit Servietten aus handgewebtem Bauernleinen. Reinleinen wird wegen seiner Strapazierfähigkeit seit Jahrhunderten in der Küche verwendet, auf der Festtafel kommt der Klassiker nun zu neuer Größe. Doch nicht auf Falte gebügelt, man mag ihn jetzt mit weicher Struktur und Stonewashed-Optik.

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  • Hersteller: Noritake

Ein Hauch skandalös
Bei manchen Festen wollen wir Feuer und Leidenschaft. Wir beindrucken mit Opulenz und lassen die besondere Nacht hochleben. Schöne Trend-Effekte geben allen Grund zum Feiern: Messing- und Kupfertöne, abstrahierende Dekore und geheimnisvolles Schwarz. Auf den ersten Blick erinnert uns das an Dinnerpartys aus der goldenen Hollywood-Ära. Tische wie von der Art Déco-Ikone Tamara de Lempicka gemalt, eine der unkonventionellsten Malerinnen ihrer Zeit. Sinnlich wie gut gekühlter Champagner, die Maxime. Die goldfarbene Gabel wird zum Mund geführt, die Dekore locken wie züngelnde Flammen. Hunger ist ein zu kleines Wort für dieses Begehren.

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  • Hersteller: SPAL

Spiel ohne Grenzen
Sich Normen und Gepflogenheit verweigern, die Bohème lebte danach. Chaotische Ateliers, in denen große Malerei entstand, an improvisierten Tischen durchdiskutierte Künstlernächte. Der eklektische Bohème-Stil passt genau zur Leichtigkeit des Seins, wenn Liebe, Freundschaft und das Leben gefeiert werden. Frei sein, mit einer Prise Anarchie – mit diesem Gefühl dürften die Künstlercliquen am Pariser Montmartre gefeiert haben. Beim modernen Bohemian Look sind neben warmen Erdtönen aristokratische Farben wie Rot, Gold und Silber gefragt. Durch die Kombination mit rauem Deko-Holz, unifarbenen Leinenservietten (übrigens ein Muss fürs Fest, nur Pizza isst man mit Papierservietten) und ein paar Wiesenblumen werden diese Tische in die Gegenwart katapultiert. Besonders Stil-Mutige bringen stachellose Sukkulenten mit ins lässige Spiel.

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  • Hersteller: Arzberg

Blaue Stunde
Durften florale Muster lange Zeit nur sparsam sprießen, weil sie der Hauch von Spießigkeit umgab, zeigen die neuen Geschirrserien selbstbewusst ein frisches Naturschauspiel. Dekore interpretieren historische Kupferstichmotive oder nehmen uns mit auf einen Gartenspaziergang, wie ihn schon die französischen Impressionisten liebten. Blau, die Farbe des Himmels, des Meeres und der Kornblumen, gehört hier im Zusammenspiel mit Weiß zum guten Ton. Ein blaues Aquarell-Wunder erlebt man auch mit geometrischen Mustern à la Karo-Bube. Dazu machen sich Gelb und Silber prächtig als sommerliche Energielieferanten.

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  • Hersteller: SPAL, Wegwood