Im Goldrausch.

Im Interior-Bereich brechen goldene Zeiten an. Doch wem bei Gold ausschließlich Prunk und Protz in den Sinn kommt, dem fehlt der nötige Weitblick. Denn Gold kann sowohl opulent als auch dezent, ist modern und elegant. Wie zuletzt der Naturstein Marmor, macht nun auch das Edelmetall auf zeitgemäße Weise deutlich, wie facettenreich es ist.

Miazzo
Alessi

Wirklich weg war es nie. Und doch hatte Gold lange den Ruf, gestrig, antiquiert und protzig zu sein. Als Machtsymbol vermutete man es allenfalls in den anmaßenden Privatgemächern diverser Staatsoberhäupter. Und das im Überfluss. Doch angefangen bei Badezimmerarmaturen und vereinzelten Wohnaccessoires ist Gold wieder mehr ins Zentrum gerückt, erneut salonfähig geworden und erlebt eine regelrechte Renaissance. Mittlerweile belehren uns viele Kreativschmieden eines Besseren, indem sie sogar ganze Möbel vergolden. Und siehe da, selbst das muss nicht automatisch protzig wirken. Der beste Beweis dafür, dass Gold mehr kann und die Bandbreite von zurückhaltend bis extravagant reicht.

Zeitlose Zierde

Viele aktuelle Designs, bei denen Gold zum Einsatz kommt, zeugen von einer Eleganz wie aus vergangenen Dekaden, und das ganz ohne angestaubt und unzeitgemäß zu wirken. Ein Grund, weshalb man beispielsweise auch beim Modehaus Versace seit jeher eine Vorliebe für das Edelmetall hat. Nicht nur mit Blattgold verzierte Lampen, die das Licht sanft reflektieren, auch goldene Vasen und Schmuck strahlen eine ganz eigene Wärme aus. Ganz egal, ob Tapeten mit zartem Goldmuster oder vergoldetes Geschirr, ob hochglänzend oder matt, goldene Akzente sind zeitlos, überaus stilvoll und ziehen zu Recht die Blicke auf sich.

1 Vase von Rosenthal
2 Kette von Dige Designs
3 Löwenkopfohrringe von SicilyHomeCollection
4 Glas von Karaca
5 Glas von Merry Crystals
6 Tischlampe von Gold Crystal
1 Teller von RAK Porcelain // 2 Teller und Tasse von Rosenthal // 3 Teller von Royal Crown Derby

Es darf aber auch gerne über einen einzelnen Kerzenständer oder eine Vase hinausgedacht werden. Selbst wenn Gold bewusst ins Zentrum tritt und in einer neuen Flächigkeit daherkommt, erscheint es nicht prätentiös, sondern ungeahnt modern und geschmackvoll. Besonders dann, wenn es sich um Mattgold handelt. Ganz gleich, ob ein Kissenbezug oder ein komplett vergoldetes Möbelstück, das Edelmetall muss keineswegs erschlagen. Solange man nicht gleich die kompletten Räumlichkeiten vergoldet und vielmehr strategisch Akzente setzt, ist man auf der sicheren Seite.

1 Tapete von Pip Studio
2 Konsole von Eichholtz
4 Kabinettschrank von Lambert
Amaro
Zenza

Golden Glam

Schon in der Antike war es üblich, Alltagsgegenstände zu vergolden. Neben seiner Bedeutung im religiösen Kontext ging es auch damals schon um das dekorative Potenzial von Gold. Gerade in minimalistischem Kontext kommt leuchtendes und funkelndes Gold hervorragend zur Geltung und bildet einen gelungenen Kontrast. Mit schimmernden Pailletten oder einem zurückhaltend vergoldeten Wandobjekt lässt sich auf dezente Weise seine Wirkung erproben. Wer mutiger ist, wählt stattdessen echte Hochglanz-Stücke wie einen in Gold gefassten Spiegel oder funkelnde Lampenschirme, um glamouröse Statements zu setzen.

1 Spiegel von Deknudt Mirror
2 Wanddekoration von Foldart
3 Stehlampe von Lelabo
4 Sitzwürfel von KARE Design
5 Tapete von Pip Studio
1 Tasche von Uashmama // 2 Schnürsenkel von Quickshoelace // 3 Glas von IVV // 4 Tasche von Sweet Deluxe

Auch in der Mode begegnet uns Gold schon eine ganze Weile und hat beispielsweise in den Sommermonaten bei luftigen Festival- und Strand-Looks für das gewisse Etwas gesorgt. Wie im Interior-Bereich gilt auch hier: Mit einem bewusst gewählten Accessoire wie goldenen Schnürsenkeln oder einer Tasche im Metallic-Optik, lassen sich besonders puristische Outfits ganz einfach aufwerten.

Magisso
Dutchdeluxes

Von dezent bis opulent

Endlich überzeugt? Weil es sich so hervorragend kombinieren lässt, kann Gold problemlos die unterschiedlichsten Einrichtungsstile bereichern. Nicht nur mit nahezu jeder Farbe, sondern auch mit zahlreichen Materialien von Marmor bis Holz geht Gold eine harmonische Symbiose ein. Naturbelassene Hölzer und helle Pastelltöne lassen es zart und verspielt wirken. Wer es hingegen edel und elegant mag, kombiniert goldene Accessoires am besten mit dunklen Stoffen, Hölzern und Farben. Modern und clean wirkt es besonders dann, wenn man mit Weiß, Schwarz und anderen Metallen auf den größtmöglichen Kontrast setzt.

QO Hotel Amsterdam

Viele zeitgenössische Künstler nehmen sich derzeit wieder ein Beispiel an Gustav Klimt und verarbeiten Gold in ihren Kunstwerken. Und auch in Hotels wie dem neuen QO Amsterdam sieht man vergoldete Designelemente, die auch Dank ihrer Formgebung an Jugendstil und Art Déco erinnern. All das sind Anzeichen dafür, dass der momentane Goldrausch im Interior-Bereich zu einem länger andauernden goldenen Zeitalter werden könnte.