Der K-Faktor: Licht mit Trend-Appeal.

Kerzen haben das ganze Jahr über Saison. Vor allem in der kalten Jahreszeit sorgen sie für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Wie aber werden sie jetzt in Szene gesetzt? Mit welchen Materialien harmoniert warmes Kerzenlicht besonders gut? Die aktuellen Trends im Fokus.

Kerze trifft Wachs, eine kleine Historie
Kerzen sind praktisch so alt wie das Feuermachen selbst. Bereits vor knapp 40.000 Jahren nutzte der Mensch Fackeln und das Lagerfeuer gegen die Dunkelheit. Vor rund 5.000 Jahren entstand dann die Kerze in der Form, wie wir sie kennen. Gefertigt wurde sie aus Hanf, Papyrus und Talg. Heute verwendet man zur Herstellung hauptsächlich Paraffin, Stearin und Bienenwachs, wobei das aus Erdöl gewonnene Paraffin am gängigsten ist. Grund dafür sind die relativ einfache Gewinnung und Weiterverarbeitung. Beides ist beim Bienenwachs sowie dem aus tierischen und pflanzlichen Ölen bzw. Fetten gewonnenen Stearin um einiges komplizierter und aufwändiger. Für die Einhaltung der richtigen Qualität sorgt das RAL-Gütezeichen. Hier sind sogar Position und Brenndauer des Dochts geregelt. Keine Grenzen kennt dagegen die Gestaltung. Eine große Auswahl an Farben und Formen sorgt dafür, dass die Kerze nie langweilig wird. Ganz im Gegenteil! Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes sogar ein echter Dauerbrenner. Diesen Winter verleihen spiegelnde, teils kühle Oberflächen dem Licht der Kerze einen ganz besonderen Effekt und beziehen dabei gleichzeitig den Raum mit ein. Beispiel gefällig?

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  • Kerzenhalter von:
  • 1 Philippi
  • 2 Bloomingville
  • 3 Applicata
  • 4 Stelton
  • 5 Riva
  • 6 Gift Company
  • 7 Serax
  • 8 Robert Welch
  • 9 Streichholzschachtel von HWS Munich

Eine kontrastreiche Liaison, Stabkerzen flirten mit kühlem Edelmetall
Genau genommen waren schmale Stabkerzen eigentlich nie von der Bildfläche verschwunden. Seit einer ganzen Weile feiern sie aber vor allem auf den Social Media- Kanälen wie Instagram und Pinterest ihre große Design-Renaissance. Der Grund ist so einfach wie nachvollziehbar. 2016/17 gehen die filigranen Kerzen mit angesagten Edelmetallen Hand in Hand und präsentieren sich in völlig neuem Look. Ganz vorne dabei Silber, das aktuell sein großes Comeback feiert und sogar erstmals mit Gold und Kupfer direkt kombiniert werden darf. Wer jetzt aber an opulent-verschnörkelte Leuchter denkt, der irrt! Diesen Winter dreht sich alles um einen cleanen bis minimalistischen Look – ganz im Sinne des eher roughen Industrial Trend. Die Oberflächen sind glatt und spiegeln dank des auf Hochglanz polierten Metalls den Raum wider. Das sorgt teilweise sogar für eine futuristische Note. Zusätzlich korrespondiert das vergleichsweise kühle Material mit dem warmen Licht der Kerze. Insgesamt geben schlichte geometrische Formen den Ton an. Hersteller wie Stelton und Robert Welch setzen auf Kegel und ineinanderfließende Tropfen-Elemente. Riva wiederum zeigt Ecken und Kanten, während Bloomingville auf zarte, dreidimensionale Gitterstrukturen setzt. Die Kerze selbst kommt in dezenten, vornehmlich hellen Tönen daher wie etwa Weiß oder Creme und wird im Wechselspiel mit den Edelmetallen so schließlich selbst zum Eye-Catcher.

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  • Kerzen- und Teelichtergefäße von:
  • 1 Engels Kerzen
  • 2 Edzard
  • 3 Migani
  • 4 Iittala
  • 5 Design Bubbles
  • 6 Rivièra Maison
  • 7 Eichholtz

Das Teelicht in neuem Format
Auch das obligatorische Teelicht hat längst nicht ausgedient. Dem Design wurde allerdings eine gehörige Frischekur verpasst. Der Trend geht hier ebenfalls zu spiegelnden, glatten Oberflächen aus Edelmetall. Egal ob Engels Kerzen, Migani oder Rivièra Maison, sie alle locken mit Gold und Silber. Vereinzelt werden die Töpfe, Schalen und Gläser durch filigrane Pflanzenmuster sowie andere amorphe Prägungen veredelt. Das erinnert fast ein wenig an die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht. Alternativ begeistern Hersteller und Manufakturen wie littala, Design Bubbles und Eichholtz mit buntem Glas ohne viel Chichi. Hier dominieren edles Schwarz, tiefes Blau und Naturtöne wie Dunkelgrün und warmes Braun. Die Kerzen bleiben auch dieses Mal farblich weitgehend neutral. Das allein schon sorgt für eine tolle Wechselwirkung. Und noch etwas fällt beim näheren Blick auf die aktuellen Trendstücke direkt ins Auge. Die Größe hat sich verändert. Statt kleiner Schalen, in die eine einzelne Teelicht-Kerze gerade so hineinpasst, erinnern die neuen Gläser vom Format eher an bauchige Whiskeytumbler. Kerze und Glas verschmelzen optisch so auf ganz besondere Weise und werden zur indirekten Lichtquelle im Raum. Zu mehreren gruppiert erzielt das einen ganz besonderen Blickfang – selbst wenn die Kerzen einmal nicht brennen. Ein Design-Trend, bei dem uns definitiv ein Licht aufgeht.