Die neue Holzklasse – Jessica Herreras Raumwunder.

Kleine Wohnungen brauchen große Ideen – in Gestalt wandelbarer Möbel. Die junge amerikanische Industriedesignerin Jessica Herrera überzeugte auf der Ambiente 2015 mit clever konzipierten Multitalenten aus Naturholz, die jedes urbane Appartement durch ihre Leichtigkeit optisch vergrößern. Am #TalentsTuesday zeigen wir, mit welchen perfekten „Kleinigkeiten“ die Designerin Gemütlichkeit 2.0 aufkommen lässt.

Manchmal muss ein Raum alles sein: Wohnzimmer, Schlafzimmer und Home-Office. Studentin Jessica Herrera kennt das nur zu gut: „Ich lebe in San Francisco, mache demnächst meinen Abschluss an der Academy of Art University in Möbel- und Produktdesign. Genau wie in New York, wo meine Schwester lebt, überlegt man sich genau, was auf wenigen Quadratmetern in punkto Einrichtung Sinn macht.“ Hier sei angemerkt, dass San Francisco zu den teuersten Städten der Welt gehört, bereits unmöblierte 15 Quadratmeter mit Wandschrank sind kaum unter 1.000 Dollar Monatsmiete zu haben.

Zwei Herzen schlagen in jeder Wohnung: ein Bett, ein Tisch. Originalität kommt ins Spiel, wenn diese Basics mehr als nur einen Job übernehmen können. Jessica Herreras Entwürfe, die sie dem Ambiente Publikum präsentierte, zielen darauf ab. Die Amerikanerin will kleine Wohnungen mit minimalistischen und multifunktionalen Elementen „cosy“ machen. Sprich, gemütlich und behaglich – aber auf die luftige Tour. Helles, leichtes Holz, dazu grauer Filz. „Keine Ecken und harten Kanten“, erklärt die Kalifornierin. Ihr Tisch aus der „Lilla“-Kollektion ist Urban Chic mit großer Klappe. In seinem Inneren hütet das robuste Möbel Teller, Besteck und was man sonst noch für eine gemütliche Tafelrunde braucht. Gleichzeitig kann sich der schöne Vierfüßler als Schreibtisch sehen lassen.

Möbel Tisch Interior Ambiente Messe Frankfurt Herrera

Noch mehr Einraum-Wunder: Herreras All-in-One. Hocker, Aufbewahrungsbox, Beistelltisch, Schirmständer und Papierkorb in einem. Vielleicht auch Stubentigerthron, Nähkörbchen, Sympathieträger, Ruhepol und so weiter. Gut, ein Vogelkäfig ist es – bitte – nicht. Unsere Sympathien hat das Design, auch da hier keine Schrauben, Muttern und ellenlange, unverständliche Bauanleitungen beiliegen. Ruck, zuck ist das Möbel umfunktioniert. Das schont Nerven und Liebesbeziehungen.

Möbel Tisch Interior Ambiente Messe Frankfurt Herrera und hängender Schrank

Und da selbst in der kleinsten Hütte noch Luft nach oben ist, hebt die Designerin ihre „Lilla“-Regalensembles vom Boden ab. Eine raumsparende Angelegenheit, buchstäblich von der starken „Stange“, ebenso wie das spartanische Bett aus der „Stick and Stones“-Serie, das sie für einen großen Möbelhersteller entwarf.

Möbel Liegen Bett Interior Ambiente Messe Frankfurt Herrera

„Easy to handle“, müsse ein Möbel sein, unkompliziert und möglichst stapelbar, formuliert Jessica Herrera ihr Credo am Ambiente Talents Messestand. Schwingt da nicht auch ein Lebensgefühl mit, das legendäre „California Dreamin‘“? Bloß nicht zu viel Schwere und Ballast. Lieber die Sonne genießen, die den „Goldenen Staat“ bekanntlich verwöhnt. Herreras formreduzierte „Slo“-Liege passt jedenfalls in ein Schwalbennest, sorry, auf jeden Balkon. Kissen drauf und träumen: „If you come to San Francisco … Summertime will be a loving day”.