Headerbild des Beitrags Family Business Stories: Living

Behind the Booth: Family Business Stories.

Wer steht eigentlich dahinter? Familienunternehmen vereinen oft auf ganz besondere Weise Tradition und Innovation. Heute erzählen die Living-Aussteller BW Bielefelder Werkstätten und Eva Solo ihre eigenen faszinierenden Geschichten.

 

BW Bielefelder Werkstätten: Ein Zuhause ist kein Ort, sondern ein Gefühl

BW Bielefelder Werkstätten – für Wohnästhet*innen weltweit steht dieser Name für hochwertige Möbel. Alles angefangen hatte es allerdings mit der Liebe für Textilien: 1946 eröffnet der Kaufmann Josef Anstoetz in Ostwestfalen seinen Großhandel für Dekorations- und Möbelstoffe: JAB – kurz für Josef Anstoetz Bielefeld. Die Firma wächst schnell. 1951 steigt sein Neffe Heinz Anstoetz ins Geschäft ein, der die volle Verantwortung übernehmen muss, als der Gründer 1955 unerwartet verstirbt.

JAB-Näherei in den 60er Jahren © JAB ANSTOETZ Group
JAB-Gründer Jan Anstoetz © JAB ANSTOETZ Group

Doch offensichtlich liegt der Unternehmergeist in der Familie: Systematisch baut Heinz Anstoetz die Firma aus, gründet 1956 die BW Bielefelder Werkstätten, die er später um die Marke ipdesign erweitert. In den 70ern investiert er in die EDV, in den 80ern in ein innovatives Hotelprojekt, in dem er die Wohnwelten von JAB hautnah erlebbar macht. Heute leiten seine Söhne Stephan und Claus Anstoetz zusammen mit Chris-Jacob Schminnes die international agierende JAB ANSTOETZ Group mit einem facettenreichen Portfolio, das von Wohntextilien, Sonnenschutz-Lösungen über Bodenbeläge bis hin zu Accessoires und Polstermöbeln reicht. Aktuell erweitert das Team die heimischen Produktions- und Lagerflächen der BW Bielefelder Werkstätten und investiert damit weiter in die Zukunft.

Leiten gemeinsam die JAB ANSTOETZ Group: Stephan Anstoetz, Chris-Jacob Schminnes und Claus Anstoetz
Sofaprogramm LOOP © JAB ANSTOETZ Group

Zeitlose Ästhetik aus der Manufaktur

Aller Modernisierung zum Trotz wird in den BW Bielefelder Werkstätten damals wie heute jedes Stück einzeln und mit viel Liebe zum Detail hergestellt. Das Können, das die Handwerker*innen mitbringen müssen, ist groß. Vom Zuschnitt der Dessins und der Abstimmung des Fadenverlaufs über das auf Maß genähte Gewebe bis hin zur Fixierung mit Hunderten von winzigen Nägeln – alles erfolgt in Handarbeit. Für die Weiterentwicklung ihrer Kollektionen arbeiten die Macher mit renommierten Designer*innen zusammen. Ein aktuelles Beispiel ist die ipdesign-Sofaserie LOOP aus der Design-Feder von Werner Aisslinger, die auf der Ambiente 2025 im Interior Looks Areal in der Halle 3.1 zu sehen sein wird.

 

BW Bielefelder Werkstätten © JAB ANSTOETZ Group

Eva Solo: Raus aus der Küche, hinein ins Leben

Auf der einen Seite die idyllische Natur, auf der anderen das pulsierende Leben Kopenhagens. Die kleine Stadt Måløv ist sicher kein schlechter Ort für eine designorientierte Firma. Und doch steckt so viel mehr dahinter: Die Marke Eva Solo wird weltweit für ihre zeitgemäße Gestaltung gefeiert. Kein Wunder, denn alte Dinge neu zu erfinden, steckt in der DNA dieses Familienunternehmens. Gegründet 1913, wird Eva Solo heute von Jan Engelbrecht geleitet.

Dessen Großvater hatte die Firma nach seiner Tochter Eva benannt, Jan Engelbrechts Mutter. Hergestellt wurden hochwertige funktionale Produkte für die klassische Hausfrau, darunter unvergessene Ikonen wie die Brotmaschine aus dem Jahr 1952. Schneller als andere erkennt die Familie die Zeichen der Zeit. Als sich die Rolle der Frau verändert und die Wohnungen offener werden, entwickelt Eva als eine der Ersten schöne Haushaltshelfer die man gerne vorzeigt.

Jan Engelbrecht, Geschäftsführer von Eva Solo
Leuchte Emendo und Kerzenhalter Mellow © Eva Solo

Eva hoch vier

Aus dieser Innovationsfreude heraus entstehen über die Zeit starke Marken: Eva konzentriert sich heute auf genuine Küchenprodukte. 1977 entstand aus der Zusammenarbeit mit Ole Palsby die Marke Eva Trio mit Ideen von der Küche zum Tisch. Dieses ein Herzensprojekt führt die Familie auch nach dem Tod ihres Schöpfers in dessen kreativen Sinne weiter. Die neuste Marke Please Wait to be Seated wurde 2023 gekauft und erweitert das Programm um Möbel, Leuchten und Accessoires.

Kochgeschirr von Eva Trio © Eva Solo
Serie Tidy © Eva Solo

Eine besondere Rolle jedoch sollte die Marke Eva Solo spielen. 1997 erschien eine kleine Serie von „Solo-Waren“, die sich durch Schlichtheit, klare Linien und einen hohen Gebrauchswert auszeichnete – und traf den Zeitgeist ins Herz. Mit langfristigen Folgen: Aufgrund des großen Erfolgs wurde Eva im Jahr 2010 in Eva Solo umbenannt. Heute ist es die Hauptmarke mit Designprodukten für das gesamte Zuhause – drinnen wie draußen.

So durchdacht und mutig, wie das Familienunternehmen die Dinge gestaltet, so wächst es auch. In den 100 Jahren hat sich die „kleine Tochter Eva“ zu einem modernen, international agierenden Designbetrieb mit rund 60 Mitarbeitenden entwickelt, der seine Wurzeln kennt und schätzt. Deswegen bleibt der Hauptsitz, von dem aus die Produkte weltweit vertrieben werden, auch zuhause in der dänischen Idylle: im schönen Måløv.

 
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