Bunte Wirbel aus Gelb, Orange und Lila

Behind the Booth: Family Business Stories.

Sie sind voller Geschichten und üben eine besondere Faszination auf uns aus: Familienunternehmen. Auch unter den Ambiente-Ausstellern findet man solche Betriebe, von denen wir Ihnen einige vorstellen möchten. Nach Robbe & Berking und Cristel aus dem Bereich Dining geht es weiter mit zwei Unternehmen, die bei Ambiente im Bereich Giving zu finden sind: Rössler Papier und Caran d’Ache.

 

Familienunternehmen sind oft regional verwurzelt, selbst wenn sich das Geschäft auf internationale Märkte ausdehnt und gelten als Garant für stabiles, gesundes Wachstum. Bei Rössler Papier und Caran d’Ache nehmen Umweltbewusstsein und der Respekt vor dem Menschen eine zentrale Rolle ein.

Rössler – Familienbetrieb aus der deutschen Hauptstadt des Papiers

Seit über 85 Jahren steht Rössler für hochwertige Papeterie, farbige Papiere und Briefumschläge sowie stilvolle Ordnungsprodukte. Die Geschichte des Unternehmens ist eng verbunden mit der Stadt Düren in Nordrhein-Westfalen: Durch das kalkarme Wasser der Rur, den Flachsanbau, die reiche Holzwirtschaft und die Zunft-Freiheit der Papiermacher avancierte Düren seit dem 16. Jahrhundert zu einem Zentrum der Papierherstellung in Europa. Papier war es auch, das Gerda und Peter Rössler zusammenführte. Gerda hatte ihren späteren Ehemann Peter Rössler bei ihrem damaligen Arbeitgeber, einem Papierhändler in Düren, eingestellt. 1937 gründete das Ehepaar dann seinen eigenen Papier-Großhandel in einer kleinen Hinterhofgarage in Düren. Nach dem zweiten Weltkrieg bauten Gerda und Peter Rössler ihr Unternehmen zu einem florierenden Mittelstandsunternehmen mit eigener Produktion und Manufaktur aus.

Seit 1937 fertigt Rössler hochwertige Papeterie-Produkte in der eigenen Manufaktur, in der Mitte Katrin Rössler-Ehlers und Dr. Jan Philipp Ehlers, links Bibi Rössler und rechts Peter Rössler.
Damals wie heute präsentiert Rössler Papier seine Papiere und Umschläge, Papeterie, Ordnungsprodukte und vieles mehr auf Messen – links im Bild: Gerda Rössler mit einem ihrer damaligen Mitarbeiter.

Noch heute ist die Manufaktur das Herzstück bei Rössler. Gemeinsam mit ihrem Mann und Geschäftsführer Dr. Jan Philipp Ehlers führt nun Enkelin Katrin Rössler-Ehlers das Familienunternehmen  und zeichnet für Produktentwicklung und Marketing verantwortlich. Der Papiergeruch in der Produktionshalle ist eine Kindheitserinnerung und sorgt bei ihr für ein vertrautes Gefühl: „Wenn ich die Produktion betrete ist da dieser Geruch, der für mich einzigartig ist und den verbinde ich mit Rössler Papier.“ Ihre Eltern Bibi und Peter Rössler, die zweite Unternehmergeneration, stehen im Familienbetrieb noch mit Rat und Tat zur Seite. Sowohl am Stammsitz in Düren als auch am weiteren Standort in Tschechien stehen liebevolle, fachmännische Handarbeit, Qualität und die Leidenschaft für feine Details im Fokus.

Traditionelle Handränderei als Teil der Manufaktur: Briefumschläge, Karten oder Blätter werden millimetergenau ausgefächert und farbig bestrichen – das geht nur mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.

Schweizer Manufakturtradition – das Maison Caran d’Ache in Genf

Seit 1915 pflegt Caran d’Ache die Kunst des Zeichnens und Schreibens in seinen Genfer Ateliers. Unter Verwendung edelster Materialien sowie modernster Techniken entstehen leuchtende Farben sowie Zeichen- und Schreibgeräte, die weltweit für ihre herausragende Qualität bekannt sind.

1924 wird aus der der «Fabrique Genevoise de Crayons» (Genfer Bleistiftfabrik) die «Maison Caran d’Ache».
Carole Hübscher, Präsidentin des Verwaltungsrats bei Caran d’Ache und vierte Generation der Unternehmerfamilie

Heute steht das renommierte Familienunternehmen unter der Leitung von Carole Hübscher, der vierten Generation einer Familie, die seit den 1930er Jahren das Unternehmen führt. Frauen sind aus der Unternehmensgeschichte nicht wegzudenken, wurde schon der Name «Caran d’Ache» 1924 von der russischstämmigen Ehefrau des Fabrikleiters ersonnen. Auf russisch heißt „karandasch“ Bleistift und leitet sich vom türkischen «kara tash» ab, was «schwarzer Stein» bedeutet und auf Grafit hinweist.

Eine nachhaltige Entwicklung und der Respekt vor dem Menschen sind für Carole Hübscher von besonderem Wert: „Seit der Gründung sind die von Familienunternehmen geteilten Werte in Bezug auf soziale und ökologische Verantwortung, Savoir-faire, Weitergabe und Kontinuität untrennbarer Bestandteil der DNA von Caran d’Ache.“ Das Unternehmen hat einen ausgeprägten Familiencharakter und hat schon 1970 eine unabhängige Organisation mitbegründet, die sich für das Wohlbefinden von Angestellten einsetzt. Bei Caran d’Ache sind einige Mitarbeitende schon seit über 40 Jahren angestellt und es ist nicht ungewöhnlich, dass zwei oder sogar drei Generationen einer Familie in derselben Abteilung arbeiten.

Caran d'Ache beschäftigt heute rund 300 Mitarbeitende und exportiert in 90 Länder.
© Nicolas Blandin

Das Engagement endet nicht an der Fabriktür: Seit 1973 gibt es den pädagogischen Dienst für Lehrkräfte, um sie in den verschiedenen Techniken und Anwendungen der Caran d’Ache-Produkte zu schulen. 2000 Lehrer*innen aus allen Schweizer Kantonen werden jedes Jahr ausgebildet. Das neueste Projekt ist die Kooperation mit dem Museumszentrum Plateforme 10 in Lausanne: Hier fördert Caran d’Ache aufstrebende Künstler*innen mit einem Raum für Residenzprojekte oder Ausstellungen.