Fabian Freytag ist Ambiente Designer des Jahres 2025. Mit „The Lounge – Shades of Space” entwirft der visionäre Architekt und Designer einen einzigartigen Rückzugsort, der die Grenzen zwischen öffentlichem Arbeitsraum und privatem Wohnzimmer aufhebt.
Der 1984 in Hamburg geborene Fabian Freytag gründete nach seinem Architekturstudium 2012 das FABIAN FREYTAG STUDIO in Berlin, mit dem er sich seither einen Namen in der Gestaltung inspirierender Räume gemacht hat. Freytags Studio ist ein Ort, an dem klassische Malerei und künstliche Intelligenz verschmelzen. Die Arbeiten des Designers sind geprägt von seiner Leidenschaft für schönes Design und opulente Tischinszenierungen. Sie verkörpern nicht nur ästhetische Schönheit, sie sind eine Hommage an das gute Leben. Fabian Freytag zählt laut Architectural Digest seit 2021 zu den hundert wichtigsten und brillantesten Köpfen in Stil, Design und Architektur. Im Jahr 2023 gewann er den „Best of Interior Award”, verliehen vom Callwey Verlag. Im selben Verlag erschien 2024 sein Buch „Gently Radical Interior Design“.
Im Gespräch verrät der Designer, wie er sich für seine Arbeiten von Künstlicher Intelligenz inspirieren lässt, warum er Messen so schätzt und was auf einem stilvoll gedeckten Tisch keinesfalls fehlen darf.
Was bedeutet es Ihnen, Ambiente Designer 2025 zu sein?
Es ist eine große Ehre, von der Ambiente ausgezeichnet zu werden. Dass damit auch die Möglichkeit verbunden ist, einen so prominenten Bereich wie „The Lounge” zu gestalten, ist einfach fantastisch. Für mich als großen Fan von Inszenierungen – ob Bühnenbild, Interior oder Messe – ist es das schönste Geschenk, das man mir machen kann. Gleichzeitig wissen wir alle, wie aufwendig es ist, einen Messestand zu gestalten. Ich freue mich schon jetzt auf den Moment, wenn sich die ganzen Nachtschichten plötzlich relativieren und sich alles irgendwie gut anfühlt (lacht).
Ohne zu viel zu verraten: Was haben Sie für „The Lounge – Shades of Space“ geplant?
Ich betrachte Räume gerne introvertiert, indem ich Inszenierungen als in sich geschlossene Parallelwelten definiere. Auch die Sonderpräsentation „The Lounge“ werden wir wie einen Kokon gestalten – einen Ort, an dem man sich entspannen und zurückziehen, aber auch arbeiten kann. Es wird eine verträumte Welt, mit schönen Inszenierungen. Am Ende des Tages sollen die Besucher*innen das Gefühl bekommen: „Wow, dieses Raumgefüge möchte ich gar nicht mehr verlassen”. Dabei gehe ich von der Aufenthaltsqualität eines Wohnzimmers aus. Denn eine Lounge ist ja wie ein Wohnzimmer, das aus dem Privaten ins Öffentliche gewandert ist.
Sie beginnen Ihre Ideenfindungsprozesse oft mit KI. Haben Sie sich für „The Lounge“ auch von Künstlicher Intelligenz inspirieren lassen?
Ja, mein Prompt zu diesem Projekt lautete „aluminium cave with plants and stacked materials“. Es ist ein sehr starkes Bild rausgekommen. Und trotzdem hat das, was gestalterisch daraus entstanden ist, heute nicht mehr viel mit dem eigentlichen Prompt zu tun. Es ist also das passiert, was passieren sollte: Die KI hat den Urknall für die Idee geliefert, weil das Gefühl stimmte. Die Ausarbeitung hat aber aufgrund verschiedener Anforderungen zu einem anderen Ergebnis geführt. Trotzdem ist das Gefühl geblieben.
Sie sind ein Designer, für den Gastlichkeit und Tischkultur sehr wertvoll sind. Wie wichtig sind Ihnen persönlich Tischinszenierungen?
Sehr wichtig. Leider wird in der gehobenen Gastronomie heute häufig auf Tischdecken verzichtet. Alles soll möglichst clean sein, damit das Essen im Vordergrund steht. Davon bin ich überhaupt kein Freund. Eine weiße Tischdecke ist für mich obligatorisch, wenn ich Gäste habe – wie das gebügelte Hemd, das ich trage, wenn ich essen gehe. Ein Tisch muss für mich eine gewisse Opulenz haben. Es muss eine coole Vase darauf stehen und natürlich tolle Blumen. Gastgeben heißt für mich, es nicht wie im Alltag aussehen zu lassen.
Was denken Sie über das Konzept „Messe“?
Wenn es nur um den Austausch und die Verbreitung von Informationen ginge, wäre das Internet längst unschlagbar. Aber für Interior gilt das nicht. In unserem Business geht es um Emotionen, so etwas funktioniert digital nicht und so geht Wohnen einfach nicht. Deshalb bin ich ein großer Messefan und kann es kaum erwarten, mit „The Lounge“ Teil der Ambiente 2025 zu werden.
Titelbild: © Kozy Studio Berlin