Trends auf Touren.

Interview mit den Ambiente Trendwatchern

„Quality of life“, steht auf dem Herz-Smiley, das die jungen Trendscouts hochhalten. Ihr Motto trifft ins Schwarze. Den Studierenden aus dem Bereich „International Lifestyle Studies“ an der niederländischen Fontys University of Applied Sciences ging es auf der Ambiente um Design, das zu unserer Zukunft passt. Teamsprecherin Lisa Wife berichtete uns bei einem Rundgang, wie es ist, eine Menge von dem zu entdecken, was die eigene Trendforschung prognostiziert hat. Das zu vermitteln, sei ziemlich stressig

Hallo Lisa, wie läuft’s?
„Ich bin zum vierten Mal als Scout dabei und kann nur sagen: packend wie immer! Am ersten Messetag gingen mein Team und ich im Eiltempo durch die Hallen und suchten nach Neuheiten, die unsere Trends widerspiegeln. Und voilà! Nach acht Stunden Recherche waren unsere Ambiente Trendtouren fertig konzipiert. Es ist ein gutes Gefühl, wie sich alles, wofür wir in den letzten Monaten hart gearbeitet haben, zu einem gelungenen Ganzen fügt.“

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 Mit welchen Trend-Prognosen seid ihr nach Frankfurt gekommen? 
„Wir hatten fünf Trends extrahiert. ‚Daily Fling‘ ist ein großes Thema für die Millennium-Generation. Schweres wird leicht und eine fröhliche Farbigkeit greift um sich. Oder der Trend ‚Transcreation‘. Viele Menschen wünschen sich eine tiefere Bindung zu den Produkten, die sie kaufen. Sie wollen sich mit dessen Identität auseinandersetzen. Ja, auch in den Designprozess einbezogen werden. Dann ist da der Trend ‚Raw by Nature‘. Im Kern geht es hier um natürliche Kräfte, über die der Mensch nur bedingt Kontrolle hat – Holz, Leder und Stein kommen als Materialien vor. Der Trend ‚Tangible Tech‘ ist Ausdruck eines wachsenden Bewusstseins für unsere ökologische Verantwortung, und ‚Synergetic‘ spricht das Bedürfnis nach Harmonie und Austausch an.“

Wie war die Resonanz auf eure Trendwatcher-Touren? 
„Schon jetzt können wir sagen – außerordentlich gut. Die meisten Touren sind ausgebucht, wir haben bis Messeschluss noch viel zu tun. Die Teilnehmer – Journalisten, Aussteller und das Fachpublikum – fühlen sich inspiriert, sagen sie uns. Wir werden von Jahr zu Jahr bekannter und haben wirklich tolle Kritiken. Gleich startet eine Tour, habt ihr Lust?“

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Na klar! … und in der nächsten Stunde führen uns die Scouts von einer Produktidee zur anderen. Da ist das streng minimalistische Büro-Ordnungssystem vom Ambiente Talent Antje Pesel – Stahlblech in Blau, Rot und Weiß, das sich locker schieben und immer neu arrangieren lässt. Schweres wird leicht – gemacht. Ein klarer Fall von „Daily Fling“. Dann überraschen die Lampenschirme von Múk Design, die man selbst in die gewünschte Form biegt. Make it as you like – der Trend „Transcreation“ steht genau dafür. Einer Referenz für den Trend „Tangible Tech“ begegnen wir bei der Tischlampe „ColorPonPon“ von PegaD&E. Wie ein Chamäleon passt sich ihr farbiges Licht seiner Umgebung an. Sehr spacig!

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Lisa, was meinst du, welcher Trend hat das größte Potenzial?
„Von ‚Synergetic‘ geht meines Erachtens die stärkste Kraft aus. Warum? Der Gedanke der Vernetzung sowie der Wunsch nach einem gewissen Zartgefühl in Farbgestaltung und Haptik sprechen weltweit Menschen an. Die Kerzenhalter „Glow Together by Linddna and Terres des Hommes“ machen diesen Trend anschaulich. Sie „halten“ sich durch Magnete, „bauen“ aufeinander. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt in Hilfsprojekte in Tansania.“

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Welchen Trend findet ihr auf der Ambiente am stärksten repräsentiert?
Sicher ‚Daily Fling‘. Das betrifft Produkte, von Donkey Products beispielsweise, die den Tag heiterer machen. Ist das nicht eine gute Sache in unserer mit Stress belasteten modernen Gesellschaft?“ Ihre Trends kommunizieren sie auf der Webseite ambientetrends.com

Wie geht es für dich persönlich weiter?
„In die nahe Zukunft geplant, möchte ich nach meinem Uni-Abschluss in einem großen Unternehmen arbeiten, am liebsten in London oder Berlin. Auch Polen wäre interessant, dort gibt es eine Designerszene, die sehr aufmerksam verfolgt und reflektiert, was in der Gesellschaft passiert.“