Tough Cookies. Newcomer mit dem gewissen Etwas.

In ihrem jeweiligen Heimatland sind sie bereits erfolgreich. Auf der Ambiente 2015 wagten sie den Schritt auf den internationalen Markt – 37 Kleinstunternehmen aus 16 Ländern. Ihre frisch-kreativen Ideen wurden auf den „Next“-Förderarealen präsentiert. Für uns Gelegenheit, einige der besonderen Kollektionen vorzustellen.

Glück muss der Mensch haben! „The fortune you seek is in another cookie“ – den Sinnspruch entdeckte Anja Schober in einem Glückskeks. „In einem Kinderrestaurant fand ich ihn. Der witzige Spruch zog meine Aufmerksamkeit auf das Gebäck an sich“, erinnert sich die Schmuckdesignerin aus Wien. Im Atelier bildete sie das Knusperteilchen in Acrylglas nach. Harter Keks, Papierstreifen darin, an die Kette gelegt – fertig ist das originelle Schmuckstück. Unter dem Label „heartware“ bietet die Österreicherin die keksigen Glücksanhänger mittlerweile in vielen Farben und zwei Größen an. „Mit einer Pinzette kann man leicht einen eigenen Spruch platzieren“, erklärt sie.

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Gleich nebenan fliegt uns Kartonpapier um die Ohren. Genauer, ein Indoor-Bumerang für Kinderzimmer und Büro. „My first Boomerang“ heißt das Lernspielzeug von „TicToys“. Werfen lernen, ohne sich zu verletzen, ist die Idee dahinter. Bemalen kann man diese Leichtgewichte auch. „Der Bumerang kommt ursprünglich aus Europa, die ältesten Funde aus Horn stammen aus den polnischen Karpaten, 35.000 Jahre alt“, weiß der Leipziger Tüftler Tony Ramenda. Geschicklichkeit braucht man auch bei seinem Kugelfangspiel „Ticayo“. Ein ganz ähnliches Spiel kannten die Ureinwohner Lateinamerikas.

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Sehr alt ist ebenfalls die Herstellung von Leinenstoff. Die zeitlose Naturschönheit wirkt im stimmigen Materialmix ausgesprochen edel. Das wissen auch die Macher von „leingrau“. Ihre in der Ambiente „Next“-Schau präsentierten Kleinode – von Bettwäsche bis zum klassischen Küchentuch – stehen für hochpräzise Handwerkskunst. Das junge deutsche Unternehmen arbeitet mit Handwebereien in Lettland und Litauen zusammen, wo die Webkunst des Leinen eine lange Tradition hat.

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Kuckuck! Ist das nicht ein „Bollenhut“, wie man ihn von der Schwarzwälder Frauentracht kennt? Nicht ganz: kein Hut, sondern ein Zierkissen. „Next“-Ausstellerin Sabine Keuneke-Grötz macht alles nach „Schwarzwälder Art“, wie sie ihre witzigen Heimat-Kollektionen nennt. „Ich lebe in einem 400 Jahre alten Schwarzwälder Bauernhof. Meine Kissen – und Strickmützen – interpretieren eine traditionelle Kopfbedeckung, die weit über Deutschland hinaus bekannt ist, völlig neu.“ Wie bei der Tracht gelte ein (freiwilliger) Farbcode: rote Bommel für Unverheiratete, schwarze für alle, die glücklich gebunden sind. Wir fragen, was es dann mit den grünen und pinken Bommeln auf sich hat. „Geschieden oder auf der Suche“, lacht sie. Bommel als Signal – wenn sich das rumspricht, werden unsere Städte noch bunter.

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Von Kopf bis Fuß. Bei „Sanni Shoo“ sind Schuhe gut aufgehoben, und zwar die regennassen, waldbodenschmutzigen, straßenstaubigen. Kurz: unsere Helden des Alltags. Damit sie nicht mehr in mausgrauen Abtropfschalen auf uns warten müssen, hat das Schweizer Unternehmen die weltweit ersten farbigen „shoo.pads“ auf die Beine gestellt. In drei Größen: Papaschuh, Mamaschuh, Kindergartenschuh. Die geradezu revolutionäre Idee dürfte nun auch außerhalb der Schweiz ein Renner werden – endlich stilvoll trocknen! „Die Pads aus elastischem TPE sind maschinenwaschbar und mit Aufhänger. Letzteres ist für den englischen Markt sehr wichtig, das haben wir herausgefunden. Die Briten hängen Dinge einfach gern an die Wand“, erläutert Unternehmensgründerin Susanne „Sanni“ Richter.

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