Teatime! Tipps für eine echte englische Teestunde.

Tee ist ein Getränk, na klar. Daneben kann ein „Tea“ aber auch zur schönsten Zwischenmahlzeit der Welt avancieren.

High Tea und Afternoon Tea
In einigen Traditionshäusern sind die Herren explizit dazu angehalten, eine Krawatte zu tragen, im Notfall können sie sich eine an der Garderobe leihen. Denn das, worum es geht, ist eine würdige Angelegenheit. Die Rede ist vom „Afternoon Tea“, der in London von Hotels wie dem Claridge’s oder Ritz noch stilecht zelebriert und auch hierzulande gefeiert wird, beispielsweise in der Villa Kennedy in Frankfurt und dem Schlosshotel Kronberg oder dem Hotel The George, Hamburg.

Im Westen ist die Teekultur insgesamt stark von der britischen „Teatime“ geprägt. Dabei muss jedoch zwischen „High Tea“ und „Afternoon Tea“ unterschieden werden. Der „High Tea“ wird am Ende eines Arbeitstages am Esstisch eingenommen, es gibt Brot, Aufschnitt oder Eierspeisen, kurz, es handelt sich um eine Art Abendbrot mit Tee. Der „Afternoon Tea“ hingegen ist eine aufwändigere Geschichte. Er findet nachmittags zwischen drei und fünf Uhr statt, man sitzt dabei an einem niedrigen Tisch, weshalb diese kleine Mahlzeit zuweilen auch als „Low Tea“ bezeichnet wird.

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  • Etageren von:
  • 1 Bitossi Home
  • 2 Fink
  • 3 Koziol
  • 4 ASA Selection
  • 5 Meissen

Hier nun werden all die Dinge aufgefahren, die man mit exquisiten englischen Tee-Einladungen assoziiert. Auf platzsparenden Etageren türmen sich süße oder salzige Köstlichkeiten. Kleinere Modelle verfügen über zwei Etagen, größere haben drei oder vier runde Ablageflächen, die sich nach oben verjüngen. Bei einigen Etageren lassen sich zum Nachfüllen die Teller einzeln herausnehmen, andere hebt man geschwind am oberen Henkelgriff vom Teetisch. Die Menüfolge: Erst gibt es kleine dreieckige Sandwiches mit Gurke, Lachs, Kresse oder Ei. Dann werden Scones mit Schlagsahne und Marmelade gereicht. Und zum Abschluss kommt noch ein Dessert, beispielsweise ein „Strawberry-Lemon Battenberg Cake“ oder Ingwerkekse.

Eleganz zu Hause
Aber man muss nicht unbedingt ins Hotel gehen, um diese schönste Zwischenmahlzeit der Welt zu genießen. Noch mehr Spaß macht es, selbst zu einem Afternoon Tea einzuladen und dabei mit dem klassischen englischen Set-up zu spielen.

Die erste Frage dabei lautet: Welches Teegeschirr ist das richtige? Für einen traditionell gedeckten Tisch bieten Wedgwood oder Portmeirion wunderbare Geschirre, wobei es ebenso reizvoll sein kann, seine Tea Party mit einem moderneren Design zu zelebrieren. Hier bieten namhafte Hersteller wie Rosenthal oder Lladró schöne Entwürfe. Stöbern Sie ein wenig herum und lassen Sie sich inspirieren! Wichtiges Detail für den britischen Afternoon Tea ist ein kleines Kännchen für die Milch, ohne den Engländer ihren schwarzen Tee nicht trinken.

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  • Teegeschirr von:
  • 1 Portmeirion
  • 2 Wedgwood
  • 3 Rosenthal
  • 4 Lladró
  • 5 Richard Ginori

Was das übrige Dekor betrifft, sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Zu einem romantischen Geschirr machen sich duftige David-Austin-Rosen besonders gut, während ein schlichtes modernes Design durch eine Helikonie Ergänzung finden kann. Aber Achtung: Zu stark duftende Blumen beeinträchtigen den Genuss des feinen Tees!

Die Teesorte macht die Stimmung
Beim Afternoon Tea werden traditionell Schwarztees serviert. Der aus Indien stammende Assam hat recht viel Körper, Darjeeling ist ein aromatischer Tee aus Indien, und als Earl Grey bezeichnet man einen mit Bergamotte-Öl versetzten Verschnitt mehrerer Sorten – als Namensgeber musste ein britischer Premierminister aus dem 19. Jahrhundert herhalten. Lapsang Souchong wiederum ist ein Tee aus China mit einer rauchigen Note.

Natalia Panne vom English Tea Shop empfiehlt einen English Breakfast Tea oder einen Earl Grey zum Afternoon Tea. Beide passen hervorragend zu Gebäck. Wie bei anderen Mahlzeiten auch, ist das Zusammenspiel von Getränk und Speise wichtig. Der zarte Geschmack eines weißen Tees beispielsweise könnte sich gegenüber einem Scone mit Schlagsahne nicht behaupten.

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  • Teebecher von:
  • 1 Maxwell Williams
  • 2 Loveramics
  • 3 Po Selected
  • 4 Zens Lifestyle

Allein ist auch fein
Im Alltag bleibt oft nicht die Zeit für einen ausgiebigen Tee in Gesellschaft. Doch das ist kein Grund, auf den gebotenen Stil zu verzichten. So gibt es eine ganz wunderbare Auswahl an Teebechern mit Siebeinsatz, in denen der Tee dosiert wird und die losen Teeblätter zugleich genügend Raum haben, um ihr Aroma zu entfalten. Ein kleiner Deckel sorgt dafür, dass der Tee nicht zu schnell auskühlt. Ideal also auch für den Teegenuss am Arbeitsplatz, wo E-Mails oder Telefonate den Teeliebhaber leider immer wieder von dem abhalten, was das eigentlich Wichtige ist.