„AppmyBox“ – der digitale Ordnungshüter.

Ordnung ist das halbe Leben. Doch was ist mit der anderen Hälfte? Die verbringen nicht wenige damit, nach Dingen zu suchen, die sie irgendwann mal irgendwo verstaut haben. Eine App schafft nun Abhilfe: „AppmyBox“. Wir haben uns das Ordnungssystem, das auf der Ambiente 2015 gezeigt wird, einmal näher angesehen.

Aufräumen, Ausmisten, Ordnung halten, ein System für Arbeitsplatz, Garderobe und Co. erstellen – das kann einem den Spaß am Wohnen schon manchmal verderben. Wo waren doch gleich die Stiefel aus dem letzten Winter? Warum fragt der Steuerberater gerade jetzt nach Unterlagen, die sich in einem längst vergessen geglaubten Ordner befinden müssten? Mal ehrlich: Jeder von uns kennt solche Situationen.

Nicht umsonst liegen Ordnungsratgeber für den Haushalt voll im Trend. Im Fernsehen helfen Trödeltrupps und Einrichtungsberater auf die Sprünge, in Internet-Foren indes findet man wertvolle Tipps, um den Alltag zu organisieren, und in den USA boomt die Branche der „Professional Organizers“. Tatsächlich gibt es vor allem in Sachen Lagern und Verstauen einige Tricks und Kniffe, um die Mutter der Porzellankiste glücklich zu machen. Zum Beispiel das Kleiderbügel-System: Man hängt Kleidung falsch herum in den Schrank, also mit dem Ende des Bügels nach vorn statt nach hinten. Alles, was man trägt, hängt man dann wieder richtig herum auf. Am Ende der Saison erkennt man anhand der Bügel, welche Teile man nie getragen hat und ausmisten kann. Das funktioniert auch mit gelegten T-Shirts, Pullis und Hosen.

Doch was man nicht ganz weggibt, landet in irgendeiner Kiste – falls man es doch noch einmal braucht, oder sich einfach nicht trennen möchte. Und das ist die eigentliche Crux, der man nun auf simplem digitalem Weg Herr werden kann. Die ordnungsliebenden Schweizer wissen wie: AppmyBox ist eine App für iOS und Android, die der Archivierung und dem Wiederfinden verschiedenster Dinge dient. „Unsere Aufbewahrungsboxen sind mit einem QR-Code versehen, der mit dieser App eingescannt werden kann“, erklärt Daniela Brunner vom Schweizer House & Storage-Spezialisten Rotho. „Die Dinge, die physisch in den Boxen verstaut werden, werden auch in der App archiviert. So kann man z. B. durch Scannen des QR-Codes auf der Box erkennen, was sich in der Box befindet. Wenn man nach etwas Spezifischem sucht, kann nach diesem Gegenstand auch in der App gesucht werden und man kann sehen, in welcher Box der Gegenstand verstaut ist. So erspart man sich das Suchen und es geht nichts mehr vergessen.“ app_my_box_1Neben dem Verstauen von Winter- bzw. Sommerkleidung im Keller oder auf dem Speicher ist die App auch sehr praktisch für Dinge, die unbedingt einer systematischen Lagerung bedürfen, wie die Marketing-Expertin ergänzt: „Man kann die Hausapotheke, mithilfe des Ablaufdatums in der App aktuell halten. Auch für Sammler ist die App sicherlich hilfreich oder für Bastelfreunde, welche ihre Utensilien sauber und übersichtlich verstaut haben möchten und ganz einfach über die App nachschauen können, welche Teile nachgekauft werden müssen.“

Und was ist, wenn unordentlich auf technisch unbegabt trifft? „Da die App sehr intuitiv und visuell orientiert ist, ist sie nicht nur was für technikaffine, ordnungsliebende Nutzer. Sie ist auch sehr einfach zu bedienen, und bei Unsicherheiten oder Fragen stehen die FAQs zur Verfügung“, sagt Daniela Brunner. Sie kann sich gut vorstellen, dass diese App aus Chaoten Organisationsprofis machen kann. Es sei jedoch wichtig zu erwähnen, dass die App immer nur so gut ist wie derjenige, der sie benutzt. „Das heißt, wenn etwas physisch aus einer Box genommen wird, muss dies auch virtuell in der App erfolgen. Ansonsten macht dies das Wiederfinden auch nicht einfacher.“

Momentan werden alle Aufbewahrungsboxen von Rotho mit den nötigen QR-Codes versehen, doch das Schweizer Unternehmen möchte die App auch auf die Bereiche „Food“ und „Wine“ erweitern. In Kürze werden die QR-Codes auch auf die Gefrierdosen gedruckt, damit auch diese mit „AppmyBox“ verwendet werden können. So wird das Einfrieren von Früchten, Gemüse etc. kinderleicht, da man z. B. im Supermarkt nachschauen kann, ob man noch Beeren zu Hause im Gefrierschrank hat oder ob man welche nachkaufen muss. Zusätzlich werden auch die Weinregale in Zukunft mit QR-Codes versehen, damit man auch die im Keller gelagerten Weinflaschen besser im Blick hat. Unnötige Einkäufe gehören dann der Vergangenheit an.

Auch hier ist vor allem die Möglichkeit, das Verfallsdatum einzutragen, ein echter Vorteil. Schließlich passiert es nicht nur Ordnungs-Chaoten, dass sie schon mal eine Dose mit D-Mark-Preis im Keller finden. Die App erinnert einen automatisch, wenn das Datum erreicht ist. So kann man nicht nur die Verfalldaten von Speisen oder Medikamenten eintragen, sondern auch, wann man z. B. eine verliehene DVD wieder zurückhaben möchte.

Alles im Blick – mit der App kann das tatsächlich gelingen. Außer natürlich, es hapert mit der Ordnung der eingegebenen Daten. Dann geht die Suche nach dem in der Garage verstauten Brettspiel von Neuem los. Also immer schön aktualisieren und die Daten pflegen! Denn das ist allemal angenehmer als zehn Kisten zu durchwühlen, um festzustellen, dass das Objekt der Begierde in der elften hätte sein müssen – wenn man es nicht vor Jahren verliehen hätte…