Das Leben riecht schön.

Stimmig angeordnetes Interieur, harmonierende Farben und Materialien, gekonnte Dekoration, angenehme Beleuchtung – diese Faktoren sind elementar, um Räume zu Orten zu machen, in denen wir uns wohlfühlen. Doch es gibt noch ein weiteres Kriterium: den Duft.

Home Fragrances sind mehr als nur ein Trend. Seit Jahren spielt die gekonnte „Beduftung“ eine wichtige Rolle beim Kreieren und Konzeptionieren von Interior-Designs. Vorbei die Zeiten, in denen Patchouli-Räucherstäbchen in Kommunen (der Vorform der WG) für Hippie-Feeling sorgten, oder allmählich vor sich hintrocknende Potpourris die Raumluft allenfalls mit mehr Staub versorgten.

Olfaktorische  Komponenten sind heute ebenso wichtig wie Komfort und Design, um uns wohlzufühlen. Und das im Übrigen nicht nur zu Hause oder in Hotels, sondern auch im öffentlichen Raum. Supermärkte und andere Geschäfte etwa setzen gezielt bestimmte Düfte ein, um beispielsweise den Appetit anzuregen, und wer glaubt, dass der sogenannte Neuwagengeruch reiner Zufall ist, der irrt: Mittlerweile werden immer öfter Agenturen und Spezialisten in Sachen Duft engagiert.

Doch zurück in die eigenen vier Wände: Heutzutage haben wir eine schier endlose Auswahl, um unserem Zuhause einen angenehmen Duft zu verleihen: Kerzen, Diffusoren, Sprays und sogar dosierte Düfte aus der Steckdose. Nicht nur Hersteller klassischer Parfums und traditionelle Manufakturen für Nischendüfte und Eau de Colognes erweitern ihr Portfolio mehr und mehr um luxuriöse Home Scents für Räume oder Kleiderschrank, auch gibt es ein immer größeres Angebot großer Marken aus der Kosmetik- und Haushaltswarenindustrie, die in Supermärkten und Drogerien erhältlich sind, sowie auf Home Fragrances spezialisierte Hersteller wie „Ipuro“. Vor allem letztere setzen zusätzlich auf ein ansprechendes Design ihrer Kerzen, Flakons und Diffusoren und erheben damit das Thema Raumduft auf die Ebene Dekoration.raumduft_1Zu den Vorreitern bei der Symbiose aus Duft und Design zählt auch die Hamburger Manufaktur „Linari“, die sich früh zum Home Fragrance-Trend bekannte und ihre Produktrange erst 2010 um Eau de Parfums erweiterte. Für sämtliche Produktdesigns ist der Markengründer selbst verantwortlich: Designer Rainer Diersche. Der Wirtschaftsingenieur mit der Leidenschaft für italienische Architektur und Ästhetik, der nach seinem Studium zunächst verschiedene Interior-Design-Geschäfte in München und Hamburg führte, ist ein begeisterter Verfechter der Verknüpfung verschiedener Disziplinen. In den Produkten der Marke „Linari“ möchte er dieser Leidenschaft Gestalt und Geruch verleihen – in Form zeitloser Objekte, die sich in jedes Interieur einfügen lassen, in Form von Duft-Kreationen, die das Ambiente unterstreichen, ohne aufdringlich zu sein. Dafür arbeitet er mit den besten „Nasen“, so die Fachbezeichnung für Duft-Komponisten wie Maurice Roucel oder Mark Buxton, zusammen.raumduft_2Doch wie kreiert man einen Duft, der nicht bloß die Persönlichkeit eines einzelnen Trägers, sondern eines gesamten Raums, eines Ambientes im Ganzen, tragen soll? Was ist der Unterschied zu „normalen“ Parfums? „Raumdüfte unterliegen anderen Gesetzmäßigkeiten, da diese eine andere Funktion als Hautparfums haben – die Beduftung von Räumen und nicht der Haut“, so Rainer Diersche. „Es findet eine Überlagerung der Top-, Herz- und Basisnoten statt, was zu einem unterschiedlichen olfaktorischen Ergebnis und Erlebnis führt. Die Duftkreationen sollten nicht zu intensiv und narkotisch sein, da zu starke Raumdüfte eher eine abschreckende Wirkung hervorrufen.“

In der Tat nehmen wir angenehme Gerüche oftmals nur unbewusst wahr. Wir fühlen uns wohl, empfinden das Ambiente insgesamt als angenehm. Im Grunde das Ziel, das mit Home Fragrances angestrebt wird. Anders ist es, wenn ein Duft zu penetrant ist oder einfach nicht passt. Doch was passt wo? Welcher Duft für welchen Raum? „Für Badezimmer eignen sich frische und vitalisierende Düfte sehr gut, während im Schlafbereich eher sinnliche und pudrige Noten wie Vanille und Tonka Gefallen finden“, weiß Rainer Diersche und macht es uns dann mit folgendem Statement gleichermaßen leicht und schwer: „Für die Wohnräume ist erlaubt, was gefällt.“
Es gibt aber auch No-Gos, wie Rainer Diersche als Verfechter der hohen Manufaktur-Kunst betont: „Generell gilt, dass nur hochwertige Kreationen einen hochwertigen Raumduft hervorbringen können. Hier gelten die gleichen Gesetzmäßigkeiten d wie bei Hautparfums: Sehr günstige und simple Düfte erzeugen ein ebensolches Raumduftergebnis.“ Der aktuelle Favorit des Designers unter den Raumdüften ist übrigens Linari Opale. „Diese Kreation duftet herrlich nach Earl Grey Tea – einfach wundervoll.“

Das Thema Raum & Duft wird auch auf der kommenden Ambiente eine wichtige Rolle spielen. Und auch „Linari“ präsentiert dann die neuesten Produkte. „Neu im deutschen Markt werden im Frühjahr 2015 die Duftkerzen Alba, Riva, Kyara und Nobile vorgestellt“, verrät Rainer Diersche. Bleibt abschließend die Frage, ob es generell einen Trend in Sachen Duft für die nächste Saison gibt. „Ein klarer Dufttrend ist für 2015 nicht zu erkennen, da Raumdüfte allgemein nicht kurzfristigen Trends unterliegen. Beliebt sind weiterhin frische und zitrische Duftnoten.“

Fotos: Hersteller